vom Amateur zum WM Piloten in 12 Monaten

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Vom Amateur zum WM Piloten in 12 Monaten

Wieviel 3D kann man in 12 Monaten lernen? Eine Interessante Frage, die wahrscheinlich in jedem Einzelfall anders ausfällt. Zunächst jedoch die Frage, wie kommt ein Pilot im fortgeschrittenen Alter auf die Idee F3N zu fliegen?

Ich schreibe leidenschaftlich gerne Berichte rund um den Modellhelikopter, die überwiegend im Rotor Magazin und auf meinem Blog (WWW.RC24.de) veröffentlich werden. Im Mai 2018 hatte ich den Goblin 570 in Arbeit, zu dem aber noch ein paar Flugeindrücke zu beschreiben waren. Auf dem Flugplatz des Vereins fand an diesem  Wochenende ein Wettbewerb der Euro Heli Serie F3N statt. Da ich in diese Serie bisher in der Klasse F3C teilnahm, entschied ich kurz entschlossen mit dem Goblin 570 in F3N an den Start zu gehen.

Schnell wurde ein einfaches Programm mit zusammengestellt, eine Musik zusammengeschnitten und Eric Weber als Ansager gewonnen.  Der Wettbewerb endete erwartungsgemäß mit dem letzten Platz. Es hat jedoch so viel Spaß gemacht, dass ich auch den zweiten Wettbewerb in England mitflog und verstärkt Figuren trainiert habe. Schnell entwickelte sich die Idee ein lang ersehntes Ziel konkret in Angriff zu nehmen.

Seit langem habe ich mir gewünscht, auf großen Veranstaltungen und Events zu fliegen. Meine Flugfähigkeiten waren aber nicht ansatzweise auf dem Niveau die das rechtfertigen. Zunächst aus Spaß nahm ich am Teilwettbewerb der Deutschen Meisterschaft 2018 teil. Durch den Wechsel von Eric Weber in die Klasse F3C und die Absage von Tillmann Bäumener und Stefan Gaiser  wurde dann plötzlich ein Platz im National Team für die Weltmeisterschaft frei. Als Nachrücker wurde ich in das Team berufen. Das war Ende August 2018, die Weltmeisterschaft findet Anfang August 2019 statt. Also stellt sich sofort die Frage, wieviel 3D kann man in weniger als 12 Monaten lernen.

Jetzt packte mich der Ehrgeiz. Ein Plan muss her, die Zeit ist knapp und zudem fängt jetzt die Winterzeit an. Simulator Training war angesagt. Aber wie und was soll ich trainieren. Bezog sich das Training bisher auf gerades fliegen in einer Ebene, kamen jetzt rückwärts, Rückenfluglage, Kreise und Pirouettenmanöver hinzu. Bei der Suche stieß ich auf Anregungen von Uwe Caspar die mir anfangs sehr geholfen haben. So übte ich die einzelnen Figuren bis K-Faktor neun von August 2018 bis April 2019 insgesamt 120 Stunden lang am Simulator. Die Transformation vom Sim auf den Flugplatz funktionierte überraschend gut. Das Sim Training hat sich ausgezahlt und war sehr hilfreich.

Die Figuren waren jetzt in Angriff genommen. Jetzt ging es darum, die Präzision zu erhöhen, um von den Punktwertern entsprechende Punkte zu erhalten. Auf einem Wettbewerb in Schottland habe ich Dave Fisher kennengelernt. Ein ambitionierter Pilot, bestens bekannt und erfolgreich in der Wettbewerbsszene. Dave hat eine Flugschule in London und bietet auch Coaching und Wettbewerbstraining an. Mit ihm zusammen wurde die erste Kür entwickelt. Denn eins steht fest: Selbst wenn du 20 verschiedene Figuren fliegen kannst, ist das immer noch keine Kür.

Bis heute habe ich viel erreicht aber der Weg ist noch sehr lang. Die jungen Piloten können die Dinge viel schneller und einfacher umsetzten. Ich bin mit vollem Einsatz dabei und wir werden sehen, wie weit man es in 12 Monaten schaffen kann.

Ich betreibe Modellflug mit Hubschraubern seit 8 Jahren und bin mit meinen 55 Jahren sicher einer der ältesten Piloten in der F3N Szene.

Meine bisherigen Erfolge sind:

  • 3.Platz bei den Scottisch Nationals F3C Sport
  • 3 Platz beim dritten Teilwettbewerb der deutschen Meisterschaft GPC
  • 4.Platz Deutsche Meisterschaft GPC 2018
  • 2 World Cup Punkte in der Euro Heli Serie F3N 2018
  • Teilnahme an der Euro Heli Serie F3C

Ein großer Dank geht an meine Mentoren, die mich auf dem Weg begleitet und stets unterstützt haben. Ich erinnere mich noch gut daran, wie mir Stefan Segerer die Angst nahm, einen Heli auch unter einem Meter Flughöhe noch präzise zu steuern. Ebenso wie mich Günter und Stefan Wachsmuth lange in F3C gecoacht haben und Erik Weber der mir nicht nur die Figuren im Wettbewerb angesagt hat, sondern auch mit Tipps und Rat zur Seite stand. Und zum Schluß meine Frau Martina, die mit mir zu Treffen fährt und das zeitintensive Trainig unterstützt.

Ein ebenso großer Dank geht auch an die Sponsoren, die mich auf dem Weg unterstützen obwohl ganz klar ist, dass das Finale oder Medaillenplätze unerreichbar sind. Für mich zählt der olympische Gedanke, dabei sein ist das Ziel.

Fabrikat und Modell:
Akkus:
Regler:
Motor:
Servos:
Rotorblätter:
FBL‐System:
Sender:

SAB Goblin 700 / Kraken
Gens Ace 5800 mAH
Kontronik Kosmik 250 HV
Pyro 800-48 Competition
Savöx SB2292 SG /SB-2291 SG
SAB
V-Stabi Neo
Jeti DC 16